Der USP in Social Media
Warum es wichtig ist, hervorzustechen und wie Ihr Euer Alleinstellungsmerkmal in Social Media findet
Die wenigsten Alleinstellungsmerkmale von Unternehmen oder Online Shops sind heute wirklich einzigartig. Versprechen wie gratis Versand oder hohe Qualität werden fast überall gegeben. Wie aber könnt Ihr Euch von Euren Konkurrenten abheben? Was macht Eure Marke, Euer Produkt und Eure Dienstleistung einzigartig? In diesem Beitrag erfahrt Ihr, wie Ihr Euren USP in Social Media findet und als Content so vermittelt, dass Eure Kunden letztendlich bei Euch kaufen.
Was ist ein USP?
Im Grunde genommen ist Euer USP Euer Alleinstellungs- bzw. Unterscheidungsmerkmal. USP steht für „Unique Selling Proposition“ und bezeichnet im Marketing sowie in der Verkaufspsychologie ein herausragendes Leistungsmerkmal, wodurch Ihr oder Euer Produkt sich von der Konkurrenz abhebt. Daher sollte Euer USP im besten Fall ein Merkmal sein, das die Konkurrenz nicht besitzt, sodass sich Euer Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt.
Samantha Bröse – Verantwortliche für Marketing und Kommunikation bei der Somengo – erklärt: „Der USP ist der Grund, warum sich potenzielle Kunden für Euch anstelle der Konkurrenz entscheiden. Er ist zwar keine Grundvoraussetzung, aber ein starkes Hilfsmittel für eine erfolgreiche Markenpositionierung.“ Denken Nutzer an Euer Produkt, Unternehmen oder Dienstleistung, sollte der USP im Optimalfall direkt damit in Verbindung gebracht werden. Ziel des USP ist es also, Euer Angebot kommunikativ aufzuwerten.
Was ist der Unterschied zwischen USP und UVP?
Ebenso wichtig wie die Alleinstellungsmerkmale Eurer Marke oder Eures Produkts ist es, den Kundennutzen herauszuarbeiten. Welchen Mehrwert bietet Euer Produkt oder Eure Dienstleistung? Das Valued Based Selling (zu Deutsch: wertbasiertes Verkaufen) legt dem Verkaufsprozess den Kundennutzen zugrunde. Wenn Ihr nach einem überzeugenden USP für Euer Unternehmen sucht, solltet Ihr immer bedenken: Welches Bedürfnis der Kunden wird damit angesprochen? Welches Nutzenversprechen (Unique Value Proposition, kurz UVP) ist darin enthalten?
Wie bestimmt Ihr Euren eigenen USP in Social Media?
Analyse Eurer Zielgruppe, Konkurrenz und Produkteigenschaften
Überlegt Euch zunächst, wer die Zielgruppe Eures Unternehmens/Produkts ist. Welche Kunden wünscht Ihr Euch? Welche Wünsche und Bedürfnisse haben diese Kunden? Und was motiviert sie zum Kauf Eures Produkts oder Eurer Leistung? Zudem solltet Ihr Euch überlegen, welchen Nutzen Euer Produkt Euren Kunden bietet und wie es die Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllen kann. Denkt in diesem Zusammenhang auch daran, wofür Eure bisherigen Kunden Eure Marke oder Eure Produkte schätzen. Gibt es etwas, das Eure Marke/Euer Produkt einzigartig macht? Was macht Ihr anders oder besser als Eure Wettbewerber? Und welche Werte treiben Euch an?
Quelle: eigene Darstellung
Brainstorming: Was ist das Nonplusultra Eures Unternehmens?
Sobald Ihr die Erkenntnisse über die besonderen Eigenschaften Eures Angebots, die Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe und Eure Konkurrenten zusammengetragen habt, geht es an das Brainstorming. Überlegt Euch gemeinsam mit einem Team, welche Alleinstellungsmerkmale sich aus diesen Erkenntnissen gewinnen lassen. Habt Ihr eine lange Liste mit Punkten, überprüft diese noch einmal kritisch: Sind wirklich alle Merkmale aussagekräftig? Lassen sich einige vielleicht zusammenfassen? Merkmale, die keinen Kundennutzen mit sich bringen, könnt Ihr von Eurer Liste streichen. Prüft auch, welche Merkmale in Eurem Wettbewerbsbereich etabliert sind. Haben Konkurrenten bereits einen Punkt Eurer Liste als USP, wählt lieber einen anderen aus – der USP soll schließlich nur für Euer Unternehmen stehen. Das Nonplusultra ist ein Alleinstellungsmerkmal in Social Media, das noch kein Unternehmen sonst aufweisen kann.
Formulierung des USP
Habt Ihr Euren USP schließlich gefunden, müsst Ihr ihn ’nur‘ noch so formulieren, dass er verständlich und eingängig ist. Am besten formuliert Ihr ihn aus der Sicht Eurer Kunden, indem Ihr auf ihre Bedürfnisse eingeht. Neben der Langform, in der Ihr den Mehrwert für die Nutzer herausstellt, solltet Ihr den USP außerdem auch in prägnanten Stichpunkten formulieren, die beispielsweise in einem Header Platz finden. Diese sollten möglichst präzise und konkret sein. Beispiele können für ein besseres Verständnis hilfreich sein.
Wie bindet Ihr Euren USP als Content in Eure Social-Media-Kanäle ein?
Ihr habt Eure Unique Selling Proposition gefunden und der erste Schritt ist damit gemacht. Nun geht es darum, diesen USP als Content in Eure Social-Media-Kanäle einzubinden und so den Nutzern näherzubringen. Das kann zum Beispiel in Form von Beispielbildern oder Videos geschehen, die Informationen zum USP in Social Media bereitstellen. Ihr solltet – wie immer in Social Media – informative Beiträge zu Themen posten, in denen Ihr Experten seid. Überlegt Euch, was für Eure Follower spannend ist und ihnen einen Mehrwert bietet. Ist Euer Themengebiet sehr komplex, könnt Ihr mit verständlich formulierten Texten oder Humor aus der Masse herausstechen. Eure Social-Media-Kanäle und der Content auf diesen dienen als Aushängeschild Eures Könnens und Wissens.
Welche Anforderungen solltet Ihr an Euren USP in Social Media stellen?
Prinzipiell sollte ein USP drei Anforderungen erfüllen. Er sollte:
- Verteidigungsfähig (gegenüber der Konkurrenz),
- Zielgruppenorientiert und
- Wirtschaftlich (keine zu hohen Kosten produzierend)
sein.
Best Practice: So können USPs in der Praxis aussehen
Mögliche Kategorien, in denen Ihr Euren USP verorten könnt, sind zum Beispiel:
- Preis
- Qualität
- Zeitersparnis
- Nachhaltigkeit
- Neuartigkeit
- Einfachheit
- Exklusivität
- Besondere Ausstattungsmerkmale
- Flexibilität
- Positive Bewertungen
Preis
Ein Beispiel für eine Unique Selling Proposition in Eurem Wettbewerbsbereich ist ganz klar der Preis. Euer Unternehmen bietet seine Produkte zu einem besonders günstigen Preis an? Das kann für preisorientierte Zielgruppen der ausschlaggebende Punkt sein, um Euer Produkt zu kaufen. Ein Beispiel für Unternehmen, die für ihre günstigen Preise bekannt sind, ist Fielmann. Dies macht das Unternehmen sowohl im Über uns-Text auf der Website, als auch auf Landingpages und Produktseiten publik. Social Media bieten eine gute Plattform, um diesen Preisvorteil in eine Geschichte verpackt zu bewerben.
Zeitersparnis
Ein anderes Beispiel für einen gelungenen USP ist Amazon. Amazon Prime wirbt mit einem „schnellen und „kostenlosen Premiumversand“ – und das mit Erfolg. Schneller Versand von Produkten oder die zeitsparende Ausführung einer Leistung können ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal in Social Media darstellen. Am besten beschreibt Ihr Eurer Zielgruppe im Shop oder Social Media Szenarien, in denen ihnen dies zugutekommt. Wichtig sind aber verlässliche Zeitangaben, damit den Usern klar ist, was „schnell“ bedeutet.
Einfachheit
Die ING wiederum setzt auf „wenige und transparente Produkte“ und somit Einfachheit als USP. Auf der Website und in den Social-Media-Kanälen wird diese als Alleinstellungsmerkmal aufgeführt, das vor allem die junge Zielgruppe ansprechen soll. Der gesamte Webauftritt der ING strahlt Leichtigkeit und Lebensfreude aus und hebt sich damit deutlich von klassischen Banken ab. Die Sprache ist klar und die Texte sind kurz gehalten. Wenn „Einfachheit“ und „Unkompliziertheit“ Euer Alleinstellungsmerkmal sind, solltet Ihr dies auch in einfachen, klaren Worten kommunizieren. Im Idealfall steht Euer gesamter Webauftritt – also Design und Corporate Language – im Einklang mit Eurem USP.
Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz kann Euch in Eurer Kommunikationsstrategie sehr weiterhelfen. Wichtig ist, diesen USP in Social Media und auf Eurer Website hervorzuheben und potenziellen Kunden klarzumachen, warum eine Entscheidung für Euer Unternehmen das Richtige ist.
Ihr habt noch Fragen zum Thema USP in Social Media und wie Ihr diesen finden könnt, Anmerkungen oder weitere Themenwünsche? Schreibt und wie immer gern an hallo@somengo.de, via Instagram Direct oder im Facebook Messenger. Wir freuen uns über Eure Nachrichten!