Snapchat ist tot… oder?! – Snapchat Marketing für Unternehmen
Autorin: Hannah Herrmann
Inhalt
Als Social-Media-Marketing-Agentur bekommt man diese Frage tatsächlich ab und an gestellt – wenn Kund*innen die Social-Media-Plattform überhaupt noch kennen. Ja, vielleicht ist Snapchat in den letzten Jahren durch Instagram und TikTok etwas in den Hintergrund geraten. Dass die Annahme, Snapchat sei tot, aber ein Irrglaube ist und warum Snapchat Marketing für Unternehmen durchaus interessant sein kann, erfahrt ihr im Beitrag.
Snapchat – was war das nochmal?
Snapchat startete 2011 als kostenloser Instant-Messenger für Bilder und Videos. Das Besondere der Social Media App: die gesendeten Dateien waren für den/die Empfänger*in nach dem Anklicken maximal drei Sekunden lang zu sehen. Die kurzweilige Art der Kommunikation und der geschützte Raum, der im Kreis der ausgewählten Freund*innen entstand, hatte schnell großen Erfolg, insbesondere in der jungen Zielgruppe. Daran hat sich bis heute wenig geändert: in Deutschland sind rund 80% der User zwischen 18-24 Jahren und zu 55% weiblich bzw. 45% männlich.
👉 Fun Fact: Snapchat war der Erfinder der Story-Funktion.
Der Erfolg hielt bis 2015. Seit Instagram in diesem Jahr die Stories-Funktion kopierte und ebenfalls implementierte, hatten zunehmend weniger Personen einen Grund, weiterhin auf Snapchat aktiv zu sein. So verschwand Snapchat über die letzten Jahre für viele von der Bildfläche. Aber weit gefehlt! Laut Snapchats letzten Quartalsbericht nutzen im Q2 2021 293 Millionen Menschen weltweit die App täglich. In Deutschland kommt Snapchat aktuell auf 12,5 DAUs (Daily Active User).
Quelle: blog2social.com (eigene Darstellung)
Augmented Reality als USP
Warum lohnt sich Social-Media-Marketing auf noch einer weiteren App? Was zeichnet Snapchat heutzutage aus? Das sind vor allem drei Dinge: Kamerazentrizität, Augmented Reality und eine hohe Privatsphäre.
- Die Kamera im Mittelpunkt: Öffnet man die App, gelangt man zuallererst zur Kamera. Erst mit einem Wisch nach links oder rechts, erreicht man den Chat– oder Spotlight-Bereich (den vertikalen Video-Feed für Creator-Inhalte). Außerdem sind die verschiedenen Filter- und Bearbeitungsmöglichkeiten ein zentraler Bestandteil der Snapchat-Kommunikation.
- Marktführer im AR-Bereich. Snapchat bietet die höchste Qualität an in-App Augmented Reality Experience. Und die Nutzer*innen lieben das: 20% aller versendeten Snaps basieren auf Community
- Schutz der Privatsphäre seit Tag eins. Wie bereits erwähnt, wird der Instant-Messenger insbesondere in der One-to-One-Kommunikation genutzt. Da alle Inhalte außerdem nur kurzzeitig (maximal 24 Stunden) sichtbar sind und abgesehen von der Screenshot-Möglichkeit nicht gespeichert werden können, bleibt die Kommunikation sehr kurzweilig und privat. Zudem gibt es keine Vanity Metrics, wie die Anzahl der Follower, der Likes oder Kommentare, was den sozialen Druck aus der Plattform herausnimmt.
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Snapchat Marketing als Must-Do bei der Gen Z Audience
Ohne Snapchat, ohne Generation Z. Wer bei der Zielgruppe der bis 24-Jährigen stattfinden möchte, sollte sich damit befassen, das Social-Media-Marketing auf die App auszuweiten. Die große Mehrheit der Snapchat-User ist zwischen 18 und 24 Jahren alt und nahezu gleichermaßen männlich und weiblich. Hier liegt folglich großes Potential für alle Unternehmen, die diese Zielgruppe haben. Auch die Tatsache, dass die Plattform aufgrund ihrer Struktur wenig Platz für Negativität jeder Art bietet, fällt positiv auf die Brand Safety zurück.
Bleibt die Frage, ob es sinnvoller ist, organisch eine eigene Community aufzubauen oder besser auf Werbeschaltung zurückzugreifen. Die Antwort liegt wie so oft in der Mitte: Marketingmaßnahmen auf Snapchat sollten sowohl organischen als auch Ad-Content umfassen. Das Werbeangebot von Snapchat ist groß und vielfältig. Es stehen Werbeformate entlang des gesamten Werbefunnels zur Verfügung: von Bild/Video Ads und Story Ads bis hin zu eigenen AR-Lenses. Außerdem bietet die Ad Suite weitreichende Targeting- und Reportingmöglichkeiten.
Darüber hinaus launchte Snapchat jüngst die Public Profiles for Businesses. Damit ist es Unternehmen ab sofort möglich, eigene öffentliche Profil anzulegen und ihre organischen Inhalte an einem Ort abzulegen, der für die User jederzeit auffindbar ist. Die Inhalte bleiben dort dauerhaft sichtbar und ermöglichen es den Unternehmen, mit ihren Kund*innen in Kontakt zu treten, indem sie nützlichen und ansprechenden Content hervorheben.
Quelle: Screenshot Snapchat Ad Manager Menü
What is next, Snapchat?
Jan Müller, Sector Lead Performance bei Snapchat, zufolge konzentriere sich das Unternehmen vor allem darauf, zwei Bereiche weiter auszubauen. Einerseits das Thema Augmented Reality, das noch stärker in die Kommunikation einfließen soll – auch nicht zwangsläufig nur über das Smartphone, sondern beispielsweise auch über AR-Brillen.
Andererseits solle das Potential der “Snap-Map” noch mehr ausgeschöpft werden. Die interaktive Karte zeigt an, wo sich Freund*innen von Usern aktuell befinden und welche Snaps sie gesendet haben. Darüber hinaus sind aber auch öffentliche Snaps von Nutzer*innen auf der ganzen Welt sichtbar. Ein Feature, das bisher noch keine andere Social Media Plattform hat und in dem auch für Unternehmen viel Potential im Hinblick auf Social-Media-Marketing liegt.
Als Fazit ist zusammenzufassen: Nein, Snapchat ist nicht tot – im Gegenteil. Nach einiger Zeit der Neuorientierung befindet sich die Plattform sogar wieder auf Wachstumskurs und hat einiges an Potential im Gepäck, auch aus Social-Media-Marketing-Sicht. Wir sind gespannt!
Ihr habt noch Fragen zu Snapchat Marketing, Anmerkungen, Kritik oder Themenwünsche? Schreibt uns an hallo@somengo.de, via Instagram Direct oder im Facebook Messenger. Wir freuen uns auf Eure Nachrichten!