Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen in Social Media
Affiliate Marketing hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Strategien im Online-Marketing entwickelt, konzentriert sich dabei aber überwiegend auf den B2C-Bereich. Aber können auch B2B-Unternehmen mit Affiliate Marketing in Social Media erfolgreich sein? Das wollten wir genauer wissen und haben uns die Fakten einmal angesehen.
Mit Links gutes Geld verdienen – hört sich cool an, ist es auch!
Affiliate-Systeme sind internetgestützte Vertriebsarten für Anbieter, um seinen Vertriebspartnern Provisionen anzubieten. Publisher verlinken dabei Content von Partnerseiten und erhalten dafür eine vorher festgelegte Provision. Der Vorteil: Advertiser müssen diese nur dann bezahlen, wenn eine bestimmte Aktion, beispielsweise ein Kauf, erfolgt ist. Auf Social Media bewerben Unternehmen, Selbstständige oder Blogger Produkte oder Dienstleistungen anderer Unternehmen und erhalten im Gegenzug eine Provision für den dadurch entstandenen Umsatz. Instagram stellt eine besonders geeignete Plattform mit zahlreichen Möglichkeiten dar, die also nicht nur für Influencer-Marketing geeignet ist, sondern eine hervorragende Möglichkeit bietet, an ausgeklügelten Content anzuknüpfen. Das Affiliate-Tool hierfür stellt Instagram Business- und Creator-Konten direkt zur Verfügung. Die „Affiliate-Berechtigung“ kann in den dazugehörigen Einstellungen eingesehen und sichergestellt werden. Grundsätzlich kann aber jeder Social-Media-Kanal für Affiliate Marketing genutzt werden.
Übrigens: Unseren Beitrag über Tipps und Grundlagen im Content-Marketing für B2B-Unternehmen findet Ihr hier:
Content-Marketing für B2B-Unternehmen – Diese Grundlagen solltet Ihr kennen
Wo könnt Ihr Affiliate-Markierungen platzieren?
Business-Konten und Creator können Affiliate-Links in Stories, Reels bzw. Videos, im Shop oder in Feed-Beiträgen einarbeiten. Wenn Personen bzw. Unternehmen Produkte kaufen, die Affiliates im Shop oder über Produktmarkierungen in Beiträgen empfehlen, kann das Unternehmen damit im Rahmen des Affiliate-Programms auf Instagram Provisionen verdienen.
Vorteil für Publisher, wie auch für das Unternehmen an sich, ist, dass sich Instagram als Affiliate-Medium hervorragend neben bereits bespielten Social-Media-Kanälen oder anderen Werbeträgern einreihen kann. Das ermöglicht den Aufbau oder eine Erweiterung einer bereits vorhandenen Zielgruppe.
Allerdings ist Instagram eher für den B2C-Bereich geeignet, denn schließlich werden selten große Maschinen, Technologien oder Software über Instagram verkauft. Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen ist auf Social-Media-Kanälen etwas komplexer und erfordert mehr Schritte:
Was erschwert Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen?
Wie eingangs bereits erwähnt, ist Affiliate Marketing derzeit vor allem im B2C-Bereich gefragt. Doch für B2B-Unternehmen stellt sich die Frage: Macht das für uns Sinn? Dass Affiliate Marketing im B2B-Sektor bisher selten vorkommt, hat einen Grund: Die Produkte und Dienstleistungen im B2B-Bereich sind mehrheitlich wesentlich komplexer und teurer als in der B2C-Branche. Es ist mehr Beratung und Erklärung erforderlich und vor allem der persönliche Kontakt mit dem Anbieter ist für viele Käufer*innen entscheidend. Denn bevor große Geldbeträge ausgegeben werden, muss zunächst einmal Vertrauen aufgebaut werden.
In B2B-Bereichen, in denen es um einfachere Produkte mit geringerem Beratungsbedarf geht, finden sich einige Affiliate-Angebote. Hierbei handelt es sich meist um Produkte wie Bürobedarf oder Berufsbekleidung. Bei größeren Investitionen ist die Chance, dass ein einzelner Social-Media-Post bereits eine Transaktion auslöst, sehr gering. Hinzu kommt, dass Produkte hier oft maßgeschneidert auf den Abnehmer sind, was den Käuferkreis erheblich verkleinert. Ein letzter wichtiger Punkt ist, dass es beim B2B-Vertrieb kein Widerrufsrecht gibt. Bei hohen Geldsummen müssen Fehlinvestitionen in jedem Fall vermieden werden, was einen spontanen Kauf, ausgelöst durch einen Social-Media-Beitrag, nahezu unmöglich macht.
Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen in Social Media: Chancen
Nichtsdestotrotz ist Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen keine Unmöglichkeit. Auch wenn ein nettes Bild auf Instagram, Facebook oder LinkedIn eher keine Kaufentscheidung auslösen kann, bietet das Ziel „Leadgenerierung“ viel Potenzial. Über die Gewinnung von Kundendaten durch die Registrierung für einen Newsletter oder das Ausfüllen eines Formulars ist es möglich, ein Gespräch mit potenziellen Kunden zu starten. Anschließend kann der Verkaufsprozess im klassischen B2B-Muster weitergeführt werden. Besonders wichtig ist die Auswahl des passenden Netzwerks. Ein Kanal wie Instagram wird sicher nicht so viele qualifizierte Leads generieren wie beispielsweise LinkedIn. Qualifizierte Leads sind solche, mit denen tatsächlich weitergearbeitet werden kann. Für die Leadgenerierung ist LinkedIn daher sehr gut geeignet, denn hier könnt Ihr wesentlich mehr qualifizierte Leads erhalten als auf Facebook oder Instagram. Das liegt vor allem daran, dass LinkedIn – im Gegensatz zu den Meta-Plattformen – verstärkt für berufliche anstelle privater Zwecke genutzt wird.
Quelle: eigene Darstellung
Neben dem richtigen Netzwerk spielt auch die Auswahl des passenden Publishers eine wichtige Rolle. Produkt oder Dienstleistung müssen im B2B-Bereich unbedingt in das Umfeld passen und umgekehrt. Affiliate Marketing lässt sich im B2B-Sektor also nur bedingt und über Umwege ausnutzen. Dennoch ist es eine Strategie, die auch für B2B-Unternehmen durchaus funktionieren kann.
Wie sieht die Zukunft von Affiliate Marketing aus?
In Zusammenarbeit mit dem Branchen-Portal AffiliateBLOG.de hat Xpose360 einen Affiliate-Trend Report erstellt und darin unteranderem wesentliche Wachstumspotentiale aus Sicht der Affiliates herausgearbeitet. Diese wünschen sich neben Provisionserhöhungen mehr Transparenz in Sachen Tracking, um Sales besser messbar zu machen. Außerdem legen sie Wert auf Sicherheit und qualifizierte Suchmaschinen-Platzierungen. Besonders wichtig für B2B-Unternehmen ist es zudem, attraktive Endkundenaktionen zu gestalten, um Affiliates für sich zu gewinnen und um auf diesem Weg Umsätze zu generieren. Laut Report kristallisierte sich außerdem der Kontakt zum Händler und dessen unmittelbarer Support in der Vergangenheit als Kritikpunkt heraus und ist demnach etwas, das vertreibende Unternehmen im Auge behalten sollten.
Report Affiliate-Marketing 2021
Sowohl 65 % der Advertiser und 68 % der Affiliates als auch knapp 70% der Agenturen und Netzwerke rechnen laut Xpose360 daher mit steigenden Umsätzen für das kommende Jahr. 2020 waren es noch 59 %, die eine Wachstumsprognose abgaben.
Außerdem sehen viele werbetreibende Unternehmen in Affiliate-Marketing eine gute Alternative zu den GAFA-Unternehmen (Google, Amazon, Facebook und Apple).
Im Gegensatz zum Jahr 2021, hat die Pandemie in diesem Jahr nur noch geringe Auswirkungen auf die Umsatzzahlen.
Lohnt sich Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen?
Keine Frage: Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen steckt noch in den Kinderschuhen und ist wesentlich schwieriger zu realisieren als im B2C-Sektor. Nichtsdestotrotz ist Affiliate-Marketing nach wie vor einer der wichtigsten Wachstumstreiber im Online-Marketing-Mix – Tendenz steigend. Für B2B-Unternehmen ist es allerdings nur eingeschränkt möglich, das Gesamtpotenzial dieser Online-Marketing-Strategie auszunutzen. Doch gerade im Bereich Leadgenerierung bieten sich spannende Möglichkeiten, um neue Zielgruppen für sich zu gewinnen. Besonders wichtig ist hier – wie immer im B2B-Marketing – die Qualität der Inhalte. Da es um Vertrauen geht, müssen Publisher Content zur Verfügung stellen, der Mehrwert bietet und die eigene Expertise glaubhaft vermittelt. So ist ein großer Schritt in Richtung erfolgreiches Affiliate Marketing für B2B-Unternehmen bereits getan.
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