How To: Branded Podcasts für (B2B-)Unternehmen II
Branded Podcasts können eine sinnvolle Ergänzung Eurer Social-Media-Marketing-Strategie darstellen. Warum das so ist, haben wir Euch im ersten Teil unseres Beitrags erklärt. Jetzt geht es an die konkrete Umsetzung – und auch da gibt es etliches zu beachten. Derzeit gibt es ca. 600.000 aktive Podcasts – da gilt es, herauszustechen. Wir haben nachfolgend Tipps für einen erfolgreichen Branded Podcast für Euch zusammengestellt.
Bevor Ihr loslegt: Diese Fragen solltet Ihr klären
Wie bei jedem Marketing-Kanal ist es zunächst wichtig, mit den Basics zu beginnen und sich einen genauen Plan zu machen. Dazu gehören Fragen wie:
- Welche Zielgruppe eignet sich und welche Bedürfnisse hat sie?
- Wie könnt Ihr den Anforderungen Eurer Zielgruppe gerecht werden?
- Welche Experten stehen Euch zur Verfügung und eignen sich diese für das Format?
- Gibt es Konkurrenzanbieter und welchen USP könnt Ihr ihnen entgegenstellen?
Außerdem solltet Ihr Euch vorab im Klaren sein, welche Themen Euren Kunden wichtig sind, auf welche Probleme sie stoßen und welche Erfahrungen und Geschichten Ihr selbst zu berichten habt. Weitere Überlegungen, die Ihr anstellen solltet, sind:
- Wie und wo soll Eure Zielgruppe auf den Podcast aufmerksam werden?
- Welche (Social Media-)Plattformen eignen sich für die Veröffentlichung?
- Wo hält sich Eure Zielgruppe auf?
- Welche persönlichen Informationen wollt Ihr mit Euren Hörern teilen? (Erstellt vorab eine „Blacklist“ mit sensiblen Themen, die nicht im Podcast erscheinen sollen.)
- Startet mit „Folge 0“, also einer Testfolge, in der die Infrastruktur und Abläufe getestet werden. Zeigt diese einigen Testhörern und bittet um Feedback.
Tipps für einen erfolgreichen Branded Podcast
1. Ohne Konzept und Strategie geht es nicht
Damit Euer Podcast einen Nutzen für Euer Unternehmen bringt, müsst Ihr strategisch und zielgerichtet agieren. Richtet Euren Podcast daher auf Eure Unternehmensstrategie aus und unterstützt diese. Nehmt Euch Zeit für die Vorbereitung: Eine gründliche Recherche ist wichtig, um ein Thema inhaltlich ansprechend aufzubereiten. Plant außerdem kein „One-Hit-Wonder“, sondern gleich zu Beginn mindestens fünf Beiträge. Nur so lässt sich das Format nachhaltig etablieren. Für die Hörerbindung ist ein regelmäßiges Erscheinen wichtig. Der Turnus ist abhängig von der Zielgruppe, aber häufig wird eine 14-tägige Veröffentlichung empfohlen.
Veröffentlicht Ihr bereits regelmäßig einen Podcast, solltet Ihr immer ein Auge auf die Zahlen haben und diese fortlaufend analysieren. Dadurch könnt Ihr sehen, wie sich der Podcast entwickelt und auf welche Episoden besonders stark reagiert wird.
2. Das richtige Format finden
Generell gilt für Euren Podcast: Je authentischer desto besser. Ihr könnt aus vielen verschiedenen Formaten wählen, wie:
- Interviews
- Referenzen
- Umfragen und Marktforschung
- Event-begleitende Formate
- Persönlichkeitsprofile
- Features
- usw.
Überlegt Euch vorab, in welchen Bereichen Euer Unternehmen besonders gut ist und welchen Mehrwert Ihr Euren Hörern bieten könnt.
3. Das Auge hört mit – findet das richtige Erscheinungsbild
Für einen erfolgreichen Podcast braucht Ihr zunächst einen prägnanten und werbewirksamen Titel, der den Hörern im Gedächtnis bleibt. Zudem ist ein gutes Cover ein Muss. Es ist das erste, was potenzielle Hörer sehen und entscheidend dafür, wie Euer Podcast auf verschiedenen Plattformen gefunden und von Konkurrenzinhalten unterschieden wird. Der Fokus sollte also auf der Wiedererkennung liegen. Übertreibt es aber nicht mit dem Branding. Schließlich soll Euer Podcast keine reine Werbeveranstaltung sein.
4. Richtet Euch nach Euren Hörern
Damit sich Eure Hörer eingeladen und als Teil des Podcasts fühlen, solltet Ihr sie direkt und im Singular ansprechen. Passt Euch an das Leben und die Bedürfnisse der Zuhörer an. Diese haben beispielsweise selten so viel Zeit, um sich einen zweistündigen Podcast anzuhören. Haltet also regelmäßige Abstände bei der Veröffentlichung ein und passt die Länge der Episoden an die Häufigkeit der Veröffentlichung an. Ihr solltet außerdem wissen:
- Wann und wo Podcasts gehört werden: Besonders gern abends (46%)
- Wie Podcasts gestreamt werden: Am häufigsten mit dem eigenen Smartphone (55%), gefolgt von Laptop, Desktop-PC und Tablet (Optimiert Euren Podcast für Mobilgeräte!)
- Warum Podcasts gehört werden: Unterhaltung (35%), Information über aktuelle Themen (34%), Bildung (32%), Entspannung (32%)
- Welche Inhalte sich Konsumenten wünschen: Männer bevorzugen Nachrichten und Politik (38% vs. 23% der Frauen); Frauen sind eher Fans von Lifestyle- und Beauty-Podcasts (35% vs. 12% der Männer)
- Wie der typische Podcast-Nutzer aussieht: 18-34 Jahre alt, männlich, Vielverdiener; Zahlen überdurchschnittlich oft für Online-Musikdienste; Nutzen häufiger Online-Gutscheine und Promo-Codes, die sich sehr gut in Podcasts einbauen lassen
Stellt Nachforschungen über Eure Hörer an. Dazu könnt Ihr eine kleine Testgruppe Eure erste Folge hören lassen und diese um Feedback bitten oder ihre Reaktionen aufzeichnen. Auch später macht es durchaus Sinn, Eure Hörer um Feedback zu bitten.
Gestaltet Euren Podcast ansprechend
Die Art und Weise wie Ihr Euren Podcast gestaltet, entscheidet darüber, wie Ihr bei den Hörern ankommt. Recherchiert Eure Themen sorgfältig. Schreibt außerdem Euer Skript so, wie Ihr es sprechen wollt. Stichpunkte sind für einen flüssigen Gesprächsverlauf nicht optimal. Nehmt Ihr Euch die Zeit, um Eure Sätze so auszuformulieren, wie Ihr sie sagen wollt, vermeidet Ihr Stottern und bleibt dabei dennoch authentisch. Wichtig ist zudem, dass Ihr einen festen Host habt. Das erhöht die Wiedererkennung und die Kundenbindung. Die Gesprächspartner können dagegen rotieren. Erzählt spannende Geschichten und erreicht Eure Hörer so auf der persönlichen Ebene. Allerdings solltet Ihr auch hier vermeiden, dass Euer Podcast zur Werbeveranstaltung für Eure Marke wird.
Fazit
Podcasts funktionieren nur dann, wenn den Hörern ein Mehrwert durch auf ihre Bedürfnisse passend zugeschnittene Inhalte geboten wird und wenn dies in einem regelmäßigen Turnus geschieht. Bei der Konzeption ist es daher wichtig, langfristig und über die erste Folge hinaus zu planen. Podcasts vor- und nachzubereiten bringt Aufwand mit sich. Nehmt Ihr diesen aber auf Euch und nehmt Ihr die Planung ernst, können Branded Podcasts ein wirksames Marketing-Werkzeug sein.
Auch wir ergänzen unsere Social-Media-Marketing-Strategie durch unsren Podcast „Das digitale Turmzimmer“ und halten Euch dort regelmäßig über Aktuelles aus der Social-Media-Welt und die Menschen hinter der Somengo auf dem Laufenden. Hört doch mal rein, wenn Ihr Euch für unsere Projekte, Themen und unseren Alltag interessiert. Ihr findet uns auf Spotify und SoundCloud.
Ihr wollt mit Eurem eigenen Podcast loslegen, habt aber noch Fragen zur strategischen Planung und Umsetzung? Schreibt uns gern an hallo@somengo.de. Wir freuen uns über Eure Nachrichten!