Der Einfluss der Zielgruppenanalyse bei der Content-Erstellung (Teil 2)
Wer ist mein Gegenüber? Welche Informationen brauche ich über meine Fans? In Teil 1 dieses Blogbeitrags habt Ihr bereits erfahren, welche Fragen Ihr Euch im Vorfeld Eurer Zielgruppenanalyse stellen solltet, welche Faktoren beachtet werden sollten und warum Eure Fans überhaupt solch eine Relevanz für die Content-Erstellung haben.
Weiterführend wollen wir Euch nun erläutern, welche unterschiedlichen Typen in jeder Zielgruppe vorhanden sind und welche Tools sich am besten für das Monitoring anbieten.
Unsere Wiederholungstäter
Wie bereits in Teil 1 erklärt, unterscheiden wir zwischen drei verschiedenen Zielgruppen: Der Kernzielgruppe, der potenziellen Zielgruppe und der Randzielgruppe. Innerhalb dieser Zielgruppen grenzen sich mehrere verschiedene Typen ab, die sich in dieser Form in jeder Zielgruppe erkennbar machen. Insgesamt lassen sich sechs verschiedene Gruppen unterteilen, welche alle auf ihre individuelle Art und Weise angesprochen werden müssen. Nachfolgend werden diese aufgelistet:
- Die Creators oder Publisher
Creators lassen sich im Deutschen auch als Ersteller oder Schöpfer bezeichnen. Diese User veröffentlichen eigene Inhalte auf Blogs und/oder Website, produzieren selbst Werke oder schreiben Artikel. Setzt bei diesen Fans auf Integration. Teilt ihre Inhalte, Blogbeiträge oder Videos und zeigt Aufmerksamkeit an ihren Inhalten.
- Conversionalists oder Mitmacher
Conversionalists können umgangssprachlich auch als Gesprächspartner eingestuft werden. Sie kommentieren regelmäßig Eure Posts oder Blogbeiträge, nutzen Foren sowie Messenger- Dienste. Bietet diesen Usern eine Kommunikationsplattform. In diesem Fall steht vor allem der Dialog im Vordergrund. Stellt Euren Usern eine ausgebaute Möglichkeit zur Verfügung, damit sie aktiv mitgestalten können.
- Critics
Des einen Freud, des anderen Leid – die Kritiker auf unseren Facebook-Seiten. Sie veröffentlichen Rezensionen und Bewertungen, kommentieren Beiträge und engagieren sich, ähnlich den Conversionalists , in Online-Foren. Auch diesen Usern solltet Ihr eine ausgewogene Möglichkeit bieten, ihre Kritik zu formulieren. Sei es die Kommentar-Funktion, bereitgestellte Foren oder Wiki-Technologien.
- Collectors
Sammeln, taggen, speichern. Die Collectors unter den Usern abonnieren sich RSS-Feeds und Alerts, sie vertaggen Beiträge und setzen Bookmarks. Bietet diesen Fans unbedingt ausreichend Sharing-Funktionen auf Euren Seiten.
- Joiner
Sie registrieren sich und legen ein Profil an, um hauptsächlich mit Freunden und Bekannten im Kontakt zu bleiben und „dabei sein“ zu können. Selbst sind sie jedoch wenig aktiv. Diesen Fans muss eine einfache Möglichkeit der Registrierung gegeben werden.
- Spectators oder Zuschauer
Nur gucken, nicht anfassen, lautet die Devise dieser Social Media-Nutzer. Sie haben zwar ein Profil und konsumieren regelmäßig die Inhalte anderer, veröffentlichen selbst jedoch keine. Diese Gruppe macht den größten Teil der User aus. Bei diesen Nutzern sollte auf „Snack Content“ gesetzt werden. Offeriert den Fans schnell konsumierbare Inhalte, die kurz und knackig den Inhalt übermitteln.
Wie lerne ich diese User kennen?
Die Zielgruppe zu analysieren und dementsprechend den Content zu planen, ist die eine Sache. Gleichzeitig muss natürlich auch großen Wert auf das Social Media Monitoring gelegt werden. Um zu überprüfen, ob eine Social Media Kommunikation erfolgreich verläuft, ist es wichtig, mit Hilfe entsprechender Tools, diese regelmäßig zu überprüfen. Durch das Monitoring erhaltet Ihr schnell einen Überblick über die Meinungen und Themen in der relevanten Zielgruppe. Dieser Prozess kann durch automatisches, halbautomatisches oder manuelles Monitoring durchgeführt werden. Das bedeutet, dass entweder eine Software die gesamte Identifikation und Analyse der User übernimmt, diese lediglich die Daten hierfür zusammenstellt oder ein Experte die sozialen Netzwerke analysiert und auswertet.
Welche Tools bieten sich zur Social Media Analyse der Zielgruppe an?
Facebook bietet mit den Facebook Audience Insights selbst bereits einige interessante Daten über die User. Ihr verfügt hier über Zielgruppenstatistiken, die demografische Daten und Trends zu Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus und Job enthalten. Zusätzlich können andere Interessen bzw. Wettbewerber erkannt werden. Weitere Informationen wie Kaufverhalten und Lifestyle sind derzeit nur in den USA erlaubt.
Weiterführende Tools wie Fanpage Karma oder Hootsuite weisen weitere Funktionen auf, die durch die Facebook Insights nicht mehr abgedeckt werden. Zum Beispiel lassen sich dadurch Wettbewerber sowie aktuelle Themen und Meinungen der User besser beobachten. Hier gilt: Je mehr Funktionen erwartet werden, desto mehr Geld muss investiert werden. Durchaus können kostenlose Tools genutzt werden, sollten jedoch als reine Ergänzung und nicht für sich alleine stehen. Websites wie Likealyzer geben kurze, knackige Übersichten über Qualität und Effektivität Eurer Facebook-Seite. Zusätzlich zu einem Vergleich mit anderen Seiten erhaltet Ihr ein paar Tipps und Verbesserungsvorschläge. Ähnlich funktional und auch kostenlos ist das Facebook Page Barometer von Agorapulse. Auch dieses Tool vergleicht die Facebook-Seite mit anderen Seiten, deren Größe und Umfang ähnlich sind. Der Vergleich wird anhand von Fanzahlen durchgeführt. Ausgeliefert werden Statistiken über Reichweite, Interaktion, Feedback, Viralität, Klickraten und einiges mehr.
Zusätzlich sollte neben den kostenlosen Programmen dennoch auf Monitoring Tools zurückgegriffen werden, die umfangreichere Statistiken und Ergebnisse liefern, dafür aber auch mehr kosten. Fanpage Karma analysiert alle wichtigen Fakten der Facebook-Seite und präsentiert diese auf überschaubare Art und Weise. Hootsuite bietet umfassende Möglichkeiten für die Analyse der Facebook-Seiten. In der Unternehmensversion können bis zu 50 Kanäle zentral verwaltet und Beiträge zielgruppenspezifisch geplant werden.
tl;dr
Eines ist seit der Umstellung des Facebook Algorithmus deutlich geworden. Unser Content ist nur dann King, wenn er gezielt auf unsere Zielgruppen und deren Bedürfnisse abgestimmt ist. Dazu bedarf es kontinuierlichen Monitorings der Seiten und User. Für die klassische Analyse, also die Entwicklung der Zahlen von Followern, Interaktion und Reichweite, eigenen sich monatliche Reportings. Das Reporting von Themen, Influencern und Wettbewerbern läuft im besten Fall täglich. Nützliche Tools zum erfolgreichen Monitoring sind sowohl kostenlos als auch im Abonnement erhältlich. Je mehr Ihr in Monitoring Tools investiert, desto mehr Ergebnisse erzielt das Tool auch.