E-Gaming und Social Media Marketing – Wie passt das zusammen?
Immer mehr Menschen weltweit spielen Online Games. Ob Strategie- oder Abenteuerspiele, für jeden ist etwas dabei. Die Annahme, dass es nur männliche Online Gamer gibt, ist längst veraltet. Durchschnittlich 34,3 Millionen Menschen spielen in Deutschland Computer- und Videospiele, darunter 16,2 Millionen Frauen. Mittlerweile werden E-Games im TV übertragen und haben eine riesige Fangemeinschaft. Vorrangig wird E-Gaming von der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen betrieben. Was E-Gaming ist und welches Potenzial es für die Social Media Welt bietet, erfahrt Ihr im heutigen Beitrag.
Was ist E-Gaming?
E-Gaming ist eine Abkürzung für elektronische Spiele und bezeichnet das wettbewerbsmäßige Spielen von Computer- und Videospielen.
Was sind die beliebtesten Spiele?
Die beliebtesten Spiele im Online Gaming Bereich sind:
- Counter Strike Global Offensive
- League of Legends
- Dota 2
- Starcraft2 – Wings of Liberty
Wer sind die erfolgreichsten Pro Gamer?
Der bekannteste Pro Gamer ist „Fatal1ty“, der mit gebürtigen Namen Jonathan Wendel heißt. Er arbeitet bei dem Team von Fatal1ty Gaming Gear. Andere erfolgreiche Pro Gamer sind Dendi (Danil Ishutin) und UNiVeRsE (Saahil Arora). Jeder Spieler ist in einem Team unter Vertrag und sowohl die Teams als auch die Spieler sind in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, YouTube und sogar LinkedIn stark vertreten. Auf den Plattformen posten sie Gaming News, „Behind the Scenes“ Videos und kündigen Turniere sowie Events an. Die Top 20 E-Gamer haben eine Fangemeinde von 5,8 Millionen auf Facebook.
Was ist ein Pro Gamer?
Spätestens jetzt fragt Ihr Euch bestimmt, was eigentlich ein Pro Gamer ist. Pro Gamer sind Spieler, die E-Gaming beruflich betreiben, von namhaften Unternehmen und Teams gesponsert werden und dementsprechend auch davon leben können.
@dendifanpage auf Facebook ǀ facebook.com
Sind E-Gamer die neuen Influencer?
Influencer Marketing ist zurzeit in aller Munde. Influencer sind auch im Social Media Marketing ein wichtiger Bestandteil, damit Unternehmen auf Augenhöhe mit ihrer Zielgruppe kommunizieren können. Die Meinungsführer der E-Gaming Szene, die mit ihren Postings eine große Reichweite erzielen, sind für viele Follower Vorbilder in ihrem Genre.
Wie schon vorab erwähnt, sind Pro Gamer in ihrer Branche die absoluten Stars und erreichen mit ihren Beiträgen eine große Anzahl an Followern. Deshalb ist es für Pro Gamer wichtig, mit anderen Gamern zu kommunizieren und die sozialen Netzwerke als Promotion Plattform zu nutzen. Auf Facebook beispielweise existieren unzählige Fanpages, auf denen sich andere Gamer über ihre Idole austauschen oder Tipps für das nächste Game holen können.
Doch ist es nicht Facebook, das für die E-Gaming Community im Vordergrund steht. Das Nonplusultra im E-Gaming Bereich ist die Plattform Twitch. Auf den ersten Blick wirkt Twitch wie jede andere Videoplattform, jedoch finden sich hier einige Features, die wie geschaffen für das E-Gaming sind. Twitch sortiert die Videostreams nach Kanälen sowie nach Videospielen. Im „Verzeichnis“ erhalten Nutzer eine Auflistung der populärsten Videospiele, zu denen sich gerade die meisten Zuschauer austauschen. Außerdem gibt es eigene „Communities“, die Streams zu Stichworten wie „Rollenspielen“, „Kunst“ oder „Japan“ sammeln. Der wesentliche Unterschied steckt jedoch in der Interaktion unter den Spielern, denn diese ist ebenso live wie die Streams selbst. Außerdem können Streamer und Kanäle finanziell unterstützt werden. Dies kann einerseits durch die Cheering-Funktion wahrgenommen werden oder durch das Abonnieren eines Kanals.
Das Live-Streaming-Videoportal Twitch ǀ Screenshot: twitch.tv
Neben dem Sponsoring einzelner Spieler auf den jeweiligen Plattformen, findet diese Art der Unterstützung im eSport generell großen Anklang. Meistens werden dabei Teams von der Tech- oder Getränkeindustrie wie Red Bull, Coca Cola oder Sony mitfinanziert.
Wie lässt sich E-Gaming mit Social Media vereinen?
Neben dem Influencer Marketing mit Pro Gamern können Marketer auf Branded Games setzen. Ein erfolgreiches Beispiel für Branded Games zeigt das Kia GT Ride Game. zur Einführung des neuen Kia pro_c’eed GT. Kia hat dabei in der eigens erstellten App eine Art Mario Kart 2.0 entwickelt. Die User können mit der App eigene Rennstrecken erstellen, indem sie ihr Smartphone oder Tablet durch die Luft bewegen. Kia überzeugte damit sogar in der E-Gaming Hochburg Japan, in der Kia als Marke sonst kaum vertreten ist.
GT Ride – Viral Gaming ǀ Screenshot: la-red.de
Branded Games bergen ein enormes Potenzial für Unternehmen, um Strategien, Taktiken und die Customer Experience von E-Gaming und Social Media zu vereinen. Als Unternehmer könntet Ihr außerdem gezielt Anzeigen auf den jeweiligen Plattformen wie Twitch, Youtube und Facebook schalten, sollte Euer Produktportfolio mit dem des Spiels, des Spielers oder der Mannschaft übereinstimmen.
Viele Unternehmen, die Sponsoring im E-Gaming betreiben, profitieren von einer enormen Reichweite und einer sehr interaktionsfreudigen sowie internationalen Community, welche insbesondere großen Unternehmen die Möglichkeit bietet, einen neuen Markt zu erschließen. So ist vor allem der asiatische Raum im E-Gaming ganz weit vorn und fester Bestandteil der Gesellschaft. Ein weiteres großes Potenzial birgt der Live Charakter der E-Gaming Szene: Unternehmen können via Snapchat, Instagram oder Facebook live von Veranstaltungen berichten oder E-Gamer in einem Kanal Takeover davon berichten lassen.
Best Practice: Asos & Need for Speed Payback
Neben Kia erkannte auch der britische Online-Versandhandel ASOS das Potenzial von E-Gaming und hat es erfolgreich in sein Unternehmenskonzept integriert. Um den Hauptcharakteren des Spiels Need for Speed Payback einen individuellen Charakter zu verleihen, wurden sämtliche Looks von Asos entworfen. Die Styles können natürlich im Onlineshop gekauft werden und im Spiel befindet sich ein weiterer Rabattcode für den Onlineshop.
ASOS als Style-Partner von Need for Speed Payback ǀ Screenshot: asos.de
Alles in allem zeigt sich, dass der E-Gaming Bereich ein großes Potenzial für Unternehmen bereithält. Wenn man sich als Unternehmen die Frage stellt, wie man die Generation Z für sich begeistern kann, dann sollte die E-Gaming Szene in der Social Marketing Strategie berücksichtigt werden. Denn eines ist klar, die Generation Z ist mit Gaming aufgewachsen. Für größere Unternehmen bietet sich die Möglichkeit, eigene Spiele Apps zu entwickeln, um neue Kunden zu gewinnen. Kleinere Unternehmen mit wesentlich weniger Marketing Budget sollten sich die Frage stellen, ob es für ihr Unternehmen einen Mehrwert bietet, Pro Gamer mit Incentives zu unterstützen oder diese auf Messen und zu Veranstaltungen einzuladen. Da die Fangemeinschaft riesig ist, können die Unternehmen von der Reichweite und dem guten Image der Gamer profitieren. Auch solltet Ihr bedenken, dass E-Sport eine anerkannte Sportart ist und in den nächsten Jahren zu einer olympischen Disziplin werden könnte.
Im Beitrag sollte mehr als deutlich geworden sein, wie wichtig E-Gaming für das Social Media Marketing sein kann und dass Ihr bei diesem Trend keinesfalls wegsehen solltet.
Ihr habt Fragen zum Thema oder wollt wissen, wir Ihr gemeinsam mit uns Eure Social Marketing Strategie umsetzen könnt? Dann freuen wir uns über Eure Nachricht an hallo@somengo.de.