8 Social Media Marketing Trends für 2023
Wenn Ihr Euch das Ganze lieber anhören wollt, dann schaut im Digitalen Turmzimmer vorbei. Dort haben wir über alle Trends gesprochen:
Vertikale Kurzvideos bleiben das stärkste Format
Nicht besonders überraschend, aber dennoch eine Erwähnung wert: Auch 2023 werden vertikale Kurzvideos in den sozialen Netzwerken dominieren. Die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer*innen ist bekanntlich sehr niedrig. Sind Beiträge zu lang oder kompliziert, schalten die User gedanklich schnell ab. Kurze, prägnante Inhalte sind daher nach wie vor das A und O. Daneben ist die Vergänglichkeit von Content ebenfalls ein spannendes Thema. Durch die geringe zeitliche Verfügbarkeit von Inhalten entsteht ein exklusiver Charakter, der die Nutzer*innen noch stärker an die sozialen Plattformen verbindet. Was heute aktuell ist, kann morgen schon Schnee von gestern sein. Aus Angst, etwas zu verpassen, prüfen die User ihre Kanäle ständig auf Neuigkeiten. Kurzvideos und Stories bleiben daher auch 2023 relevante Formate, die Ihr in Eure Strategie integrieren solltet.
Wie Ihr mit Euren Kurzvideos auf TikTok viral geht, könnt Ihr in unserem Beitrag nachlesen:
Das letzte Jahr der Cookies bricht an
Nach langer Verzögerung schlägt 2023 die letzte Stunde der Drittanbieter-Cookies. Diese ermöglichen ein stärker personalisiertes Surferlebnis, hinterlassen bei vielen Verbraucher*innen aber eine große Sorge um ihre Privatsphäre. Werbetreibende dagegen befürchten einen Rückgang des Volumens ihrer digitalen Werbung, wenn Cookies entfernt werden. Daher müssen neue Alternativen gefunden werden, um die Conversions der Kund*innen nachverfolgen und stärker personalisierte Erlebnisse schaffen zu können. Eine Möglichkeit: Social Listening. Mit Social Listening ist es möglich, Markenerwähnungen auf Blogs, in Foren und überall im Netz zu erkennen – ganz ohne Cookies. Auch der Aufbau von langfristigem Vertrauen und langlebigen Beziehungen zu Eurer Zielgruppe ist entscheidend, um in einer Cookie-freien Zukunft die richtigen Menschen zu erreichen.
Social Media wird zur Suchmaschine
Social-Media-Kanäle werden immer mehr nicht nur zur Content-Rezeption genutzt, sondern auch zur gezielten Suche nach Inspiration oder bestimmten Themen. Ganz vorn dabei sind hier Instagram und TikTok, die insbesondere von der Generation Z gern als Suchmaschine umfunktioniert werden. Besonders bei lokalen Suchen, beispielsweise nach Restaurants, bieten soziale Netzwerke oft authentischere und nahbarere Erfahrungen als eine Google-Suche. Während Google mit kommerzialisierten Blogs oft dem Puls der Zeit hinterherhinkt, liefern TikTok und Co. genau das, was die Nutzer*innen sehen wollen. TikTok testet seit Anfang 2022 sogar SEA-Ads, was zeigt, dass der Fokus künftig stark auf dem Thema Suche und Keywords liegen wird. Doch natürlich hat auch Google eine Antwort parat: YouTube Shorts. Die Kurzvideos funktionieren genau wie TikTok oder Reels, haben aber den Vorteil, dass der Algorithmus weniger sprunghaft ist. Außerdem ein Vorteil von YouTube bzw. Google ist die Mischung aus langen und kurzen Videos, mit denen sowohl Aufmerksamkeit generiert als auch langfristig eine Community aufgebaut werden kann. TikTok hat derzeit noch mit einem schlechten Image zu kämpfen. Denn neben nützlichen Tipps kursieren auch zahlreiche Fake News auf der Plattform, was das Vertrauen mindert.
Fakt ist: Auch die Social-Media-Plattformen haben erkannt, dass Social SEO in Zukunft relevanter wird und arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Suchen. Für Marken und Unternehmen bietet dieser Konkurrenzkampf eine komfortable Situation, denn man muss eine Angst haben, auf das falsch Pferd zu setzen. Wichtig ist aber, dass Ihr Eure Zielgruppe kennt und wisst, wo Ihr sie am besten erreichen könnt.
Das Internet wird multisensorisch
2023 wird es auf den sozialen Plattformen nicht nur bei Texten, Bildern, (Kurz-)Videos und Audioformaten bleiben. Vielmehr wird ein Multichannel-Ansatz mit einem Mix aus diversen Formaten verfolgt. VR– und AR-Integrationen sowie Gamification sind nach wie vor wichtige Entwicklungen, die auch das Social-Media-Marketing immer mehr prägen. Ziel ist ein „Internet of Senses“, in dem mittels Technologien digitale, mit allen Sinnen erlebbare Ereignisse geschaffen werden. Von der Gamifizierung bis hin zu vollkommen immersiven digitalen Einkaufszentren bieten sich zahlreiche Möglichkeiten. Marketer stehen künftig vor der Aufgabe, multisensorische Inhalte zu konzipieren und bei ihren Zielgruppen zu testen.
Social Commerce gewinnt weiter an Relevanz
E-Commerce, Marketing und Social Media verschmelzen immer mehr miteinander. Sowohl für Verbraucher*innen als auch für Unternehmen bietet das Shopping über Social-Media-Kanäle Vorteile. Ein besonders wichtiger Faktor: Inspiration und Kauf liegen nah beieinander. Der Algorithmus sorgt dafür, dass Produkte genau den Personen angezeigt werden, die sich auch dafür interessieren. Durch die Möglichkeit, Produkte direkt in einer App zu kaufen, wird der Konsum erhöht. Außerdem machen es soziale Netzwerke für die Nutzer*innen noch einfacher, nebenbei im Alltag zu shoppen. Doch so vielversprechend Social Commerce auch ist – in vielen Regionen steckt er noch immer in den Kinderschuhen. So kaufen in China wesentlich mehr Verbraucher*innen über Social Media als in den USA oder Deutschland. Dementsprechend groß ist aber das Wachstumspotenzial. Wichtig ist für Unternehmen ist, nicht nur Facebook und Instagram auf dem Schirm zu haben, sondern auch TikTok, Pinterest oder YouTube. Je nach Zielgruppe eignen sich verschiedene Plattformen besonders gut für Social Commerce. Zudem sollten Unternehmen ihr Shopsystem unter die Lupe nehmen und prüfen, ob es überhaupt für Social Commerce geeignet ist.
Communities statt Personas
Die Pandemie und ihre Nachwirkungen haben die Verbraucher*innen und ihre Ansprüche verändert. Sie passen sich schneller an, haben neue Interessen und legen sich weniger fest. Aus diesem Grund müssen Unternehmen 2023 verstärkt die Communities ansprechen, sie besser kennenlernen und verstehen, wer Gespräche über Marken vorantreibt und verbreitet. Innerhalb von Marken-Communities beteiligen sich Influencer*innen, Gesichter aus dem Unternehmen und sogar normale Verbraucher*innen, um authentische Beziehungen und verbraucherorientierte Inhalte zu erzeugen. Möglich machen das z.B. private Social-Media-Plattformen wie Discord oder Signal, die statt der reinen Rezeption von Content echte Verbindungen bieten. Der Fokus wird in diesem Jahr also noch einmal verstärkt auf dem Community-Management liegen, um immer zu wissen, was die Zielgruppe gerade bewegt.
Dezentralisierte Netzwerke sind der neue “Place-to-be“
Ein Punkt, der bei Social-Media-Nutzer*innen häufig auf Kritik stößt, sind die mangelnden Kontrollmöglichkeiten für sie. Entscheidungen werden in der Regel von den Betreiber*innen der Netzwerke getroffen – die Verbraucher*innen haben hier wenig mitzureden. Deshalb – und auch aufgrund der missratenen Twitter-Übernahme durch Elon Musk – erleben wir derzeit einen starken Anstieg der Nutzung dezentraler Netzwerke. Plattformen wie die Twitter-Alternative Mastodon bieten einen höheren Grad an Nutzerkontrolle. Den führenden Social-Media-Größen werden sie vorerst zwar wohl nicht gefährlich, doch sie werden den Big Playern auffallen. Eine Folge könnte sein, dass auch die großen sozialen Netzwerke in Zukunft verstärkt auf von Nutzer*innen gemeldete Probleme eingehen und ihnen (zumindest vermeintlich) mehr Kontrollmöglichkeiten an die Hand geben. Für Unternehmen steht die Entscheidung im Raum, auch vermehrt auf dezentralen Plattformen unterwegs zu sein, um ihre Community erreichen zu können. Inwiefern sich Mastodon und Co. für einen Unternehmensauftritt eignen, wird sich in Zukunft noch zeigen.
Der Vormarsch der KI-Tools und die Gefahr der Fake News
KI-Tools wie Chat GPT haben Ende 2022 einen riesigen Aufschwung erfahren und sind derzeit in aller Munde. Egal, ob Text, Bild, Video oder Ton – inzwischen gibt es für jedes Format diverse Tools, die mittels KI neue Inhalte in Sekunden generieren. Doch diese künstlichen Intelligenzen sind nicht nur nützlich. Marken, Personen und sogar Regierungen sehen sich aufgrund dessen immer mehr mit den Auswirkungen von Fake News konfrontiert. Deepfakes können Handlungen von Personen vortäuschen, die es so nie gab – und das erschreckend einfach. Handelsübliche Software ist in der Lage, täuschend echte Videos, beispielsweise von Prominenten, zu erstellen. Aus diesem Grund macht inzwischen sogar Europol darauf aufmerksam, wie diese Technologie für organisierte Verbrechen genutzt werden kann. Die wichtigste Erkenntnis: Verbraucher*innen müssen den Inhalten, die sie konsumieren, vertrauen können. 2023 wird daher ein höherer Bedarf an Authentizität und Integrität erwartet, an den sich Marken und Social-Media-Kanäle anpassen müssen. Die digitale Sicherheit wird immer wichtiger und Marken müssen – unter der Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten – für eine durchgängig hohe Bekanntheit sorgen.
Fazit – so wird das Social-Media-Jahr 2023
2023 werden kurze, prägnante Inhalte, das Vertrauen der Community und die verstärke Anpassung des Contents auf ihre Bedürfnisse noch einmal an Bedeutung gewinnen. Wenn Ihr auch in diesem Jahr auf den zahlreichen sozialen Plattformen aktiv sein wollt, helfen Euch unsere 8 Social-Media-Marketing-Trends für 2023 dabei, Euren Content aktuell und zielgruppengerecht zu halten. Natürlich solltet Ihr aber nicht blind drauflos posten, sondern Euch eine passende Strategie für Euer Unternehmen zurechtlegen, die Ihr verfolgen und kontinuierlich weiterentwickeln könnt. Verstellt Euch nicht und präsentiert Euch authentisch und nahbar. So wird dieses Jahr ein voller Erfolg für Euer Social-Media-Marketing.
Ihr habt noch Fragen zu den Social-Media-Marketing-Trends 2023, Ergänzungen oder Themenwünsche? Schreibt uns gern an hallo@somengo.de, via Instagram Direct oder im Facebook Messenger. Wir freuen uns auf Eure Nachrichten.