Social News im Monat Juni
Zur Jahreshalbzeit ist der Tatendrang der Social Akteure nach wie vor deutlich spürbar. So zum Beispiel mit neuen Video Features für Publisher von Facebook sowie Instagram. Auch kostenpflichtige Abo Modelle für Facebook Gruppen und YouTube Videos werden getestet. Nehmen sich die anderen Sozialen Netzwerke daran ein Beispiel? Die Antwort darauf werden wir mit Sicherheit im kommenden Halbjahr erfahren. Jetzt kommen erst einmal die aktuellen Updates in unseren Social News im Monat Juni.
Ich weiß, was Du letzte Woche beworben hast – mehr Transparenz für Werbeanzeigen von Facebook Seiten
Facebook Nutzer können seit letzter Woche alle Werbeanzeigen einsehen, die eine Seite auf Facebook und Instagram geschaltet hat. Die Facebook App verfügt nun über den neuen Button „Seiteninfos und Werbung“ auf dem Header, über den die Seitenhistorie sowie die laufenden Anzeigen aufgelistet werden. Im Browser gelangt man über https://facebook.com/SEITENNAME/ads auf die entsprechende Seite. Über die Seiteneinstellungen könnt Ihr zudem einen Tab zu Eurer Seite hinzufügen, um den Zugang zu erleichtern. Unternehmen können nun die Werbemittel der Konkurrenz einsehen, Werbung für Seiten anbieten, die noch keine Anzeigen schalten und müssen im Gegenzug auch darauf achten, alle rechtlichen Aspekte beim Schalten von Anzeigen zu berücksichtigen. Das Werbebudget ist derzeit, anders als bei politischer Werbung, nicht für alle sichtbar.
Facebook Stories jetzt auch mit Umfrage Tool
Als Seitenbetreiber könnt Ihr auf drei verschiedenen Wegen Stories auf eine Page posten. Ihr könnt sie aus Instagram heraus teilen, über die Facebook oder Creator App (sofern die Seite nicht ausschließlich an ein Business Manager geknüpft ist und sofern Ihr für letzteres auf iOS arbeitet) und schließlich über den Publisher am PC. Natürlich werden auch hier nach und nach neue Funktionen integriert. Jüngst hielt nun auch ein Umfrage Tool in die Stories Einzug. Werden die Instagram Stories nun nach und nach gespiegelt?! Wir warten mal ab.
Facebook Videos mit neuen Funktionen
Fangen wir mit dem Brand Collabs Studio an. Hierüber sollen Marken künftig gezielt Influencer für mögliche Kooperationen suchen können. Wie so oft bleibt dieses Tool vorerst nur wenigen großen Marken zum Testen vorbehalten. Zudem soll für mehr Publisher die Funktion, Werbepausen in Videoclips zu integrieren, freigeschaltet werden. Darüber hinaus arbeitet Facebook an einem Abo Modell, bei welchem Seitenbetreiber ihren Nutzern exklusive Inhalte zukommen lassen können. Auch der Rechtemanager wird überarbeitet, um dem widerrechtlichen Kopieren von Inhalten durch Dritte vorzubeugen.
Hinzu kommt, dass Videos nun wesentlich interaktiver werden. Durch Umfragen und kleine Spiele, welche direkt in (Live) Videos eingebunden werden können, sollen die Nutzer spielerisch aktiviert werden. Manko: Diese Funktion bleibt laut aktuellen Aussagen Marken und Unternehmen vorenthalten. Immerhin können diese aber an ihren Videountertiteln arbeiten, deren Erstellung und Überarbeitung hat das Netzwerk nämlich durch die Überarbeitung des Upload Tools deutlich vereinfacht.
Auch für die musikalischen Menschen unter Euch gibt es etwas Neues und zwar Lip Sync Videos. Diese kennen wir bereits von Musical.ly und wissen, dass diese bei einer überwiegend jungen Zielgruppe gut ankommen. Derzeit stellen alle drei großen Labels (Warner, Sony und Universal) ihre Songs für die Anwendung zur Verfügung, welche vorerst nur auf iOS für Live Videos verfügbar ist.
Macht Facebook YouTube und Musical.ly damit ernsthaft Konkurrenz? Zumindest wird hier viel dafür getan, neue Nutzergruppen für sich zu gewinnen.
Facebook Werbeanzeigen mit neuen Möglichkeiten – auf beiden Seiten
Im Marketplace, der seit 2017 auch in Deutschland veröffentlicht wurde, können künftig Werbeanzeigen geschaltet werden. Warum das sinnvoll ist? Hier halten sich Nutzer auf, die bereits eine Kaufabsicht hegen, der Weg zum Klick auf eine geschickt platzierte Anzeige scheint also kurz. Sofern die Testphase vorbei und der Starttermin bekannt ist, werden wir hier an dieser Stelle darüber berichten. Auch App Anbieter profitieren von Neuerungen im Werbeumfeld. Diese können nun Werbeflächen in ihren Applikationen anbieten (Header-Bidding).
Auch die Nutzer profitieren von den aktuellen Neuerungen. Genauer gesagt von einem Tool, mit welchem sie Produktanzeigen bewerten können. Mittel- bis langfristig soll ihnen dadurch weder störende, noch irreführende oder unpassende Werbung von haptischen Gütern angezeigt werden. Auf der anderen Seite sollen Händler dadurch auch bei der Erstellung besserer Anzeigen unterstützt werden.
Alle guten Dinge sind drei und deshalb beschloss Facebook jüngst, Autoplay Werbung in den Messenger zu integrieren. Neben den bereits bekannten statischen Anzeigen soll nun durch Videowerbung auch der Messenger stärker monetarisiert werden. Wird das beim Nutzer gut ankommen? Ein bedachtvoller Einsatz des Formates scheint hier auf jeden Fall ratsam.
All about the money? Kostenpflichtiges Abo Modell für Facebook Gruppen
Facebook schreibt seinen Gruppen eine hohe Bedeutung zu und konzipierte daher ein kostenpflichtiges Abo Modell für Gruppen mit exklusiven Inhalten. Administratoren sollen so ihre Inhalte besser refinanzieren können. Die monatlichen Beiträge bewegen sich in den laufenden Testprojekten zwischen 2,99$ und 29,99$, wobei die Abos monatlich kündbar sind. Am Rande sei noch erwähnt, dass sich der Funktionsumfang dieser Gruppen von dem der konventionellen unterscheidet. Ob und wann die Abo Funktion nach Deutschland kommt, steht in den Sternen.
A/B Tests für Seitenbeiträge
Jubel oder Trubel, für was wird die neue Funktion bei Seitenbetreibern und Social Media Managern sorgen? Im Facebook Publisher wird gerade eine neue Einstellung getestet, mittels derer zwei Zielgruppen für einen Beitrag ausgewählt und in Segmente unterteilt werden können. Der Erfolg von Inhalten wie Vorschaubildern, Headlines und Texten lässt sich dann natürlich besser testen und analysieren, wodurch nützliche Erkenntnisse für die zielgruppengerechte Contenterstellung gewonnen werden können. Facebook liefert nach dem A/B Test Statistiken aus, wodurch ersichtlich ist, welche Variante „erfolgreicher“ war.
Test von FAQ’s auf Facebook Seiten
Mit vorgefertigten Anfragen will das Netzwerk die Kommunikation zwischen Unternehmen und Nutzern vereinfachen. Vorrangig Seiten mit einem Facebook Shop werden Fragen zu Zahlungs- und Lieferoptionen vorgeschlagen. Da die Funktion aktuell noch nicht ausgereift ist und die vordefinierten Fragen bei zahlreichen Unternehmen eher weniger Anklang finden, ist beim Gebrauch der Funktion zur Vorsicht geraten. Geduld übt sich schließlich.
Ein Herz für Creator und Publisher – Instagram startet IGTV
Mit Instagram TV (kurz IGTV) bringt das Netzwerk ein neues Inhaltsformat auf den Markt, welches den Upload von Videos mit einer Länge von bis zu 60 Minuten erlaubt. Zu schön, um wahr zu sein? Fast. Erlaubt sind hier nur hochformatige Videos (4:5 oder 9:16) und nur große verifizierte Accounts können bis zu 60-minütige Videos hochladen. Aber auch in 10 Minuten lässt sich viel erzählen und dank der einfachen Handhabe ist dieses Format allemal einen Versuch wert. Mehr zur Nutzung, darüber, wie Ihr einen Channel erstellt und was Ihr beachten müsst, könnt Ihr im Artikel von AllFacebook nachlesen.
@Mention Sharing in den Instagram Stories
Was sich hinter dem @Mention Sharing verbirgt, ist schnell erklärt: Werdet Ihr in der Story eines Freundes (Unternehmens) erwähnt, dann bekommt Ihr ab sofort eine Direct Nachricht, aus welcher heraus Ihr nun auf die Story tippen und diese wiederum selbst in Eurer Story veröffentlichen könnt. Ähnlich einem Sticker ist diese skalierbar, positionierbar und rotierbar, wie andere Sticker auch. Den Followern, welche Eure Story ansehen, wird neben Eurem Profil auch das des Urhebers der ursprünglichen Story (klickbar) angezeigt. Ein schönes Tool, um Inhalte weiter zu verbreiten und auf andere Profile aufmerksam zu machen.
Shopping ist in den Stories angekommen
Aus dem Feed kennen wir bereits die Shoppable Organic Posts, in denen Marken einzelne Produkte auf ihren Posts markieren können. Weiter geht es per Klick zunächst in eine detaillierte Ansicht innerhalb der App, um dann schließlich über „Shop Now“ im Online Shop des Unternehmens zu landen. Getestet wird diese Funktion nun auch in den Stories. Hier können Markierungen dann mittels Sticker gesetzt werden. Die Weiterleitung in den Online Shop verläuft wie in den organischen Posts. Eine ähnliche Funktion gibt es übrigens auch auf Facebook.
Hashtags sorgen für mehr Relevanz
Eine neue Ankündigung vom Unternehmen LinkedIn gibt Anlass zur Hoffnung, dass Nutzer zukünftig mehr personalisierte Beiträge angezeigt bekommen. Demnach wird LinkedIn seine Nutzer beim erneuten Einloggen dazu auffordern, Hashtags aus einer Liste auszuwählen, anhand derer der Feed besser auf den jeweiligen Nutzer abgestimmt wird. Die Hashtagliste unterteilt sich in insgesamt neun Kategorien, welche eine gezielte und schnelle Auswahl der passenden Hashtags ermöglicht.
Carousel Ads kommen
Was Business Nutzer bereits bei Facebook, Instagram und Twitter verwenden können, wird nun ebenfalls in das LinkedIn Ad Sortiment aufgenommen – die Carousel Ads. Mit dem neuen Anzeigeformat können bis zu zehn klickbare, einzelne Grafiken gepostet werden, mittels derer sich Unternehmen von der breiten Masse abheben können. Gemessen wird die Performance mithilfe von Standardmetriken. Es bleibt abzuwarten, wann die Betaphase beendet sein wird und alle Nutzer vollen Zugriff auf die neue Funktion erhalten.
Anerkennung durch Kudos
Einen Beitrag mit „Gefällt mir“ markieren, kann jeder. Wie wäre es mit „Danke“ sagen, Anerkennung zeigen oder einfach die Bemühungen der Arbeitskollegen wertzuschätzen? Genau hierfür hat LinkedIn die neue Funktion Kudos angekündigt. Was allseits bekannt ist: Positives Feedback auf eine Arbeitsleistung führt zu einer besseren Produktivität und einer höheren Kreativität am Arbeitsplatz. Aktuell ist dieses neue Feature nur in der iOS LinkedIn App verfügbar, soll jedoch in naher Zukunft ebenfalls für Android und am Desktop zur Verfügung gestellt werden.
YOUTUBE
YouTube wird werbefrei – Wenn Ihr dafür bezahlt
Ab sofort ist YouTube Premium in Deutschland erhältlich. Für das Abo wird mit Argumenten, wie zusätzliche Inhalte und vor allem der Werbefreiheit geworben. Mit dem Premium Angebot stellt die Plattform neue Features zur Verfügung und versucht mit einer Mischung aus Bestehendem und Ansätzen von Netflix sowie Spotify beim Nutzer zu punkten. Wäre das auch eine Alternative für Facebook?
In Stream Video Ads werden weiter ausgerollt
In Stream Video Ads auf Twitter gibt es bereits seit dem letzten Jahr, stehen allerdings bisher nur ausgewählten Werbetreibenden zur Verfügung. Genau hier will Twitter neu ansetzen und das Format auf zwölf weitere Länder ausbreiten, wobei Deutschland noch ein wenig auf die Einführung warten muss. Der Grund für die Ausdehnung wird durch den Nachweis des Gesamterfolgs begründet. In Stream Video Ads erlauben es Werbetreibenden, durch Pre-Roll Ads Nutzer zu aktivieren, mit der Marke zu interagieren oder zumindest deren Aufmerksamkeit zu gewinnen.
SNAPCHAT
Gibt es bald eine Entwicklerplattform?
Snapchat arbeitet an einer vollwertigen Entwicklerplattform und gewährt durch „SnapKit“ Entwicklern den Zugriff auf die Snapchat AR Kamera. Unterteilt wird „SnapKit“ in vier Kategorien, die den Entwicklern einen immensen Spielraum bieten:
- Snapchat Creative Kit: Hiermit können eigene Sticker und Filter in die Snapchat Kamera integriert werden, wobei im Vorhinein ein Freigabeprozess seitens Snapchat durchgeführt werden muss.
- Snapchat Login Kit: Snapchat Login kann in die eigene App integriert werden, wobei ebenfalls eigene Avatare in externe Apps eingebunden werden können.
- Snapchat Story Kit: Hiermit können Snapchat Stories in die eigene App eingebettet werden. Zusätzlich kann auch gezielt nach öffentlichen Snapchat Stories gesucht werden.
- Bitmoji Kit: z.B. über das Bitmoji Keyboard für iMessage können nun auch Bitmojis in die eigene App integriert werden.
Ein passendes Beispiel für die Umsetzung wäre die Integration eines Snapchat Logins, welcher bereits von der Bitmoji App seit längerem genutzt wird. Dieser Strategiewechsel könnte Snapchat wieder neues Leben einhauchen und dabei helfen, die Marke der Community näher zu bringen.
Lenses mit Voice Funktion
In der letzten Zeit hat Snapchat vermehrt an seiner Sammlung von AR Lenses und kleineren unterhaltsamen Spielen in der Kamera gearbeitet. In der neuen Voice Lens reagiert die Kamera nicht bloß auf das, was sie sieht, sondern auch auf das, was sie hört. Die neue Lens an sich verleiht dem Snap Nutzer pinke Ohren, Nase und Schnurrhaare, die jeweils auf die Kulisse im Hintergrund (aber vor allem auf Eure Stimme) reagieren und so ein neues Spielerlebnis schaffen.
Löschfunktion für Nachrichten
Snapchat ist neben Instagram eine der ersten sozialen Plattformen, die es den Nutzern ermöglicht, Nachrichten mit der neu eingeführten Funktion „Clear Chat“ zu löschen bzw. zurückzuziehen – auch dann, wenn die Nachricht bereits vom Empfänger gesehen wurde. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Empfänger die aktuelle Version der App nutzt. Wird die Löschung durchgeführt, bekommt der Empfänger eine Benachrichtigung über den Vorgang. Neben peinlichen können so auch vertrauliche oder Nachrichten mit sensiblen Daten (z.B. mit einer Bankverbindung) versendet und im Nachgang wieder gelöscht werden.
Time for Shoppable AR!
Im Nachgang der bereits verfügbaren Snap Stores wird nun ein neues Feature namens „Shoppable AR” eingeführt. Mithilfe gesponserter Face Lenses wird demzufolge ein neuer „Shop Now“ Button integriert, der beim Anklicken unterschiedliche Möglichkeiten eröffnet. Dazu zählen zum Beispiel das Herunterladen von Apps, der Kauf bestimmter Produkte oder das Ansehen von längeren Videos, wobei Ihr dafür die Snap App nicht verlasst.
Ihr habt Feedback und erste Erfahrungen mit den einzelnen Neuerungen und Funktionen? Erzählt uns gern davon und stellt Fragen, sofern Ihr sie habt, per Mail an hallo@somengo.de oder über den Facebook Messenger.