Von Capybaras bis „I feel Bonita“ — Wie viele Trends sollten Unternehmen bei TikTok wirklich mitmachen?
TikTok ist eine der am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen der Welt und hat in den letzten Jahren unglaublich an Beliebtheit gewonnen. Soweit ist das nichts Neues. Auch, dass TikTok inzwischen ein fester Bestandteil der Marketingstrategie zahlreicher Unternehmen ist, ist nicht verwunderlich. Die Plattform bietet eine hohe Reichweite und zudem die Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen zu bewerben oder eine bestimmte Botschaft zu kommunizieren. Dabei leben die Inhalte häufig von Trends, die auf TikTok entstehen und von vielen Nutzer*innen aufgegriffen werden. Für Unternehmen kann es daher gewinnbringend sein, ebenfalls auf Trends aufzuspringen und so hohe Reichweiten zu generieren. Doch wie viele TikTok-Trends sollten Unternehmen mitmachen und wann werden die Inhalte zu unseriös?
Wie und warum TikTok von Unternehmen genutzt werden sollte
Für Unternehmen kann TikTok interessant sein, um eine junge Zielgruppe zu erreichen. Die Nutzung gestaltet sich als lohnend, weil das Publikum der App nachhaltig treu bleibt und durch alltägliche Werbung weniger beeindruckt wird. Grund dafür ist, dass Jugendliche weniger lineares Fernsehen konsumieren und stattdessen vermehrt auf Streaming Angebote und Kurzvideoplattformen zurückgreifen. Videos zu Trends können sich zudem international verbreiten, wodurch eine weltweite Bekanntheit unter (jungen) Usern denkbar ist. Prognosen zeigen zudem, dass TikTok auch in den kommenden Jahren weiterhin ein Nutzerwachstum verzeichnen und somit weiter an Relevanz für das Social-Media-Marketing von Unternehmen gewinnen wird.
Wichtig für die Nutzung von TikTok ist, dass regelmäßig neue Videos gepostet werden und inhaltliche Schwerpunkte beliebte Themen sind. Der Erfolg ist garantiert, wenn Unternehmen regelmäßig neue Videos produzieren und auf Augenhöhe mit der Zielgruppe kommunizieren, wozu auch ein schnelles Community Management gehört. Junge Menschen haben oftmals noch keine Präferenz für bestimmte Marken, wodurch zukunftsdenkende Unternehmen hier neue potenzielle Kund*innen erreichen können. Besonders im B2C-Marketing ist TikTok eine geeignete Plattform, da sich die hohe Beliebtheit bei der jüngeren Generation später bezahlt machen kann. Aber auch im B2B können potenzielle Arbeitnehmer*innen erreicht werden, auch wenn viele B2B-Unternehmen in Deutschland TikTok noch mit Skepsis behandeln.
Quelle: tiktok.com
Die B2B-Firma Ziehl-Abegg wirbt auf TikTok für neue Fachkräfte und ist damit sehr erfolgreich.
Alles Wissenswerte zum Thema TikTok für Unternehmen könnt Ihr in unserem Blogbeitrag nachlesen:
Bei welchen Trends können Unternehmen mitmachen?
Viele Unternehmen haben bereits begonnen, TikTok zu nutzen und eigene Trends zu setzen. Der Algorithmus sorgt dafür, dass auf der “For You Page” personalisierte Beiträge angezeigt werden. So könnt Ihr Eure Zielgruppe mit Euren Videos erreichen. Voraussetzung dafür ist, dass Ihr eine breite Zielgruppe ohne maßgebliche geografische Einschränkungen erreichen wollt. Dabei ist es wichtig, Trends gezielt auszuwählen und authentisch zu vermitteln, um das Vertrauen der Nutzer*innen zu gewinnen. Unternehmen sollten nicht nur auf sich selbst fokussiert sein, sondern auch auf die Bedürfnisse und Interessen der User eingehen und sich an den Trends orientieren, die bei der Zielgruppe gerade angesagt sind. Euer Produkt sollte nicht im Vordergrund stehen, aber gleichzeitig solltet Ihr Trends auch nicht 1:1 kopieren. Besser ist es, Trends aufzugreifen und mit Eurer persönlichen Note zu versehen. Das ist gleichzeitig die größte Herausforderung im TikTok-Marketing. Denn um zu verstehen, was gerade im Trend ist und wie Ihr diese Formate an Euer Unternehmen anpassen könnt, müsst Ihr selbst viel auf der Plattform unterwegs und up-to-date sein. Ein Beispiel hierfür ist Media Markt:
Quelle: tiktok.com
Capybaras sind gerade im Hype! Media Markt macht beim Trend mit und erstellt dazu ein lustiges Video. Auch bei den folgenden Trends können Unternehmen problemlos mitmachen:
- Influencer-Marketing – Eine bewährte Strategie, um auf TikTok eine breitere Zielgruppe zu erreichen. Unternehmen können Influencer engagieren, die ihre Zielgruppe bereits ansprechen, um ihre Marke zu präsentieren und potenzielle Kunden zu gewinnen.
- Challenges – Sehr beliebt und eine gute Möglichkeit, um Aufmerksamkeit zu erlangen und ihre Marke bekannter zu machen. Unternehmen können eigene Challenges starten oder an bestehenden teilnehmen, um ihre Marke und Produkte zu bewerben.
- User Generated Content-Kampagnen – Eine großartige Möglichkeit für Unternehmen, Follower*innen einzubeziehen und sie dazu zu ermutigen, Inhalte zu erstellen, die ihre Marke repräsentieren. Unternehmen können dazu aufrufen, Inhalte mit einem bestimmten Hashtag zu teilen und so ihre Reichweite auf TikTok zu erhöhen.
- Hashtags – Ideal, um die Marke und Produkte auf TikTok zu bewerben. Hashtags können von den User übernommen werden, wodurch sie die Marke unterstützen und die Reichweite erhöhen.
Allerdings sollten Unternehmen auch vorsichtig sein und nicht jedem Trend hinterherlaufen. TikTok-Trends sind sehr schnelllebig und können mitunter zu gefährlichen Nachahmungen führen. Wichtig ist, dass Ihr auch nicht zu spät auf den Trend aufspringt und somit die Chance verpasst, von dessen Popularität zu profitieren. Die TikTok-Community ist immer auf dem aktuellen Stand und bemerkt sofort, wenn ein Trend Schnee von gestern ist. Unser Tipp: Im TikTok Creative Center findet Ihr Inspiration zu aktuellen Trends, Hashtags und Sounds, die Ihr als Unternehmen aufgreifen könnt.
Welche TikTok-Trends sind für Unternehmen weniger zu empfehlen?
Wie in jedem sozialen Netzwerk ist es auch auf TikTok für Unternehmen weniger empfehlenswert, politische oder provokative Themen zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Zudem sollte das Verhältnis zwischen lustigen Trend-Videos und Content mit Mehrwert stimmen. Hier und da ein Video mit einem lustigen Filter, Tanz oder ähnlichem zu posten, kann zeigen, dass Ihr ein Arbeitsumfeld bietet, in dem sich potenzielle Mitarbeiter*innen gern bewerben. Das kann sich vor allem positiv auf Euer Recruiting auswirken. Dennoch sollte es nicht zu albern werden. Schließlich wollt Ihr ja noch immer Euer Produkt oder Eure Expertise vermarkten. Zudem solltet Ihr folgende Trends vermeiden:
- Politische Trends – Lieber neutral bleiben. Eine politische Haltung kann die Kundenzufriedenheit beeinträchtigen und das Image des Unternehmens beschädigen.
- Provokative Trends – Verärgern oder beleidigen mitunter die Zielgruppe. Eine negative Reaktion auf einen provokativen Trend kann sich ebenfalls negativ auf das Image des Unternehmens auswirken.
- Unangemessene Trends – Wichtig: an ethische Standards halten! Inhalte, die als unangemessen empfunden werden, können das Image des Unternehmens beeinträchtigen und das Vertrauen der Kunden untergraben.
- Trends nur um der Trends Willen – Auf jeden Trend aufspringen, der gerade aktuell ist, kann schnell zu gewollt wirken. Besonders, wenn diese nur kopiert werden, ohne dass Ihr eine eigene Komponente hinzufügt, können Euch das die User schnell übelnehmen.
- Trends mit Musik, die nicht lizenzfrei ist – In der Regel können Unternehmen viele Trends von vornherein nicht mitmachen, da oftmals Sounds benötigt werden, die nicht lizenzfrei sind. Diese könnt Ihr mit einem Unternehmensaccount nicht nutzen. Doch Ihr solltet auch Grauzonen vermeiden und nur auf Trends setzen, bei denen Ihr Sounds problemlos verwenden könnt. Sonst droht eine Abmahnung.
Insgesamt sollten Unternehmen die Trends auf TikTok sorgfältig bewerten und nur in solche investieren, die für ihr Geschäft relevant und sinnvoll sind. Es ist ratsam, sich von Trends fernzuhalten, die sich negativ auf die Marke auswirken oder die Kund*innen verärgern könnten. Unternehmen, die auf TikTok erfolgreich sein möchten, sollten die Plattform verstehen und bereit sein, eine authentische und kreative Präsenz aufzubauen.
Ihr habt Fragen zu TikTok Trends für Unternehmen, Anmerkungen oder Themenwünsche? Schreibt uns gern an hallo@somengo.de, via Instagram Direct oder im Facebook Messenger. Wir freuen uns auf Eure Nachrichten!